Gast-Blog: Faszination Bergsee

Drei Bergseen rund um die Bergstation der Biosphärenparkbahn Brunnach.

 

Kristallklares Wasser, die Sonnenstrahlen blitzen auf der Wasseroberfläche und ein atemberaubender Ausblick in die umliegende Bergwelt liegt Dir zu Füßen. Bergseen ziehen uns seit jeher in ihren Bann. Als Ort zum Durchatmen, zum Ruhe finden, zum Genießen. Doch was ist es überhaupt, was uns daran so fasziniert? Und welche Seen rund um die Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen solltest Du Dir auf keinen Fall entgehen lassen? Gastautor Alex Payer nimmt Dich heute mit, auf eine traumhafte Reise zu den drei schönsten Bergseen der Nockberge.

Auf den Spuren des Wassers in den Nockbergen.

Von für immer verschwundenen Nixen oder wundersamen Verbindungen in ferne Länder, Sagen und Geschichten waren schon immer Ausdruck der alpenländischen Wünsche und Träume. Doch was inspiriert die Menschheit seit geraumer Vorzeit zu solch kühnen Gedanken? Es ist das, was ihnen nah und doch so fern erscheint. Die Natur, und in unserem Beispiel der mystische “Bergsee”.

 

Warum sind wir Menschen nun seit jeher so fasziniert, ja regelrecht besessen von Seen und Gewässern im malerischen Umfeld der Berge? Ist es die spiegelnde Wasseroberfläche, welche uns, ohne es zu wollen, einen Spiegel vorhält, oder ganz banal - der friedliche Anblick eines Gewässers vor karger Bergkulisse. Diese Frage werden wir hier wohl kaum beantworten, aber vor Ort könnt ihr nach eurer ganz eigenen Antwort auf diese philosophische Frage suchen.

Bergsee oder Hochgebirgssee, das ist hier die Frage.

Die Suche nach einer Definition für den “echten” Bergsee stellt selbst die fachkundigen Limnologen vor eine Herausforderung, denn eine scharfe Abgrenzung zu einem “normalen” See ist denkbar schwierig und aus Sicht des Betrachters wohl auch unnötig.

 

Leichter fällt es uns hier herauszustreichen, was denn ein Hochgebirgssee an Attributen mit sich bringen muss, um auch ein solcher zu sein. Hier dreht sich alles um die Höhenlage des Gewässers und seine Lage oberhalb der Baumgrenze. In den Alpen variiert diese zwar abhängig von Breitengraden und Expositur, aber bei der 2000hm Grenze ist man schon mal auf der sicheren Seite und kann den Daheimgebliebenen getrost von dem Besuch eines Hochgebirgssees erzählen.

Die drei Bergseen rund um die Brunnachhöhe.

Wenn nun die Menschheit schon Sagen und Geschichten um unsere Bergseen gesponnen hat, so liegt es doch mehr als nahe, wenn wir uns auch auf die Suche nach ihnen machen. Angenommen, die Bergstation der Biosphärenparkbahn Brunnach ist unser Ausgangspunkt und unsere Motivation lässt Wanderungen bis zu 3 Stunden zu, so lassen sich drei Bergseen in unmittelbarer Nähe ausfindig machen, welche es zu entdecken lohnt.

 

Aber natürlich, wie immer im Leben, nichts kommt umsonst und so müssen wir doch den ein oder anderen Höhenmeter auf uns nehmen, um auch in den Genuss des Anblicks zu kommen. Doch keine Sorge, die Zustiege zu den empfohlenen Bergseen lohnen sich auf jeden Fall und überfordern auch keine Hobbybergsteiger.

 

1. Der Pfannnocksee.

Der Pfannnocksee ist nicht auf Grund seiner Größe bekannt, doch es geht ja bekanntlich selten um die reine Größe. Er umfasst ca. 0,1 Hektar und befindet sich, wie der Name vermuten lässt, am Fuße des Berges Pfannnock. Er selbst hat keinen direkten Zufluss und wird über das Wasser des knapp darüber liegenden Pfannsee gespeist. Es handelt sich bei diesem See um einen Karsee, welcher sich in einer Karmulde auf Konglomeraten gebildet hat. Das lässt schon erkennen, wie die meisten aller Bergseen entstanden sind, durch Gletscherbewegungen oder ihre zurückgelassenen Toteisblöcke.

 


Wanderung zum Pfannocksee:

Was den Zustieg angeht, so ist wohl der Weg über die urige Oswalder Bockhütte, vorbei am Arkerkopf und über den Höhenpfad in Richtung Pfannnock der Schönste. Nachdem man sich am Anblick des Sees satt gesehen hat, empfiehlt sich der Rückweg über die Rote Burg und die Brunnachhöhe, von wo aus man einen idealen Blick auf Bad Kleinkirchheim genießen kann..

Hier geht's zur Detailbeschreibung der Route!


2. Der Nassbodensee.

Keine 60 Minuten trennen den lieblichen Pfannnocksee vom unserem nächsten Objekt der Begierde, dem Nassbodensee. So nah und doch so unterschiedlich präsentiert sich dieser auf 2029hm gelegene Karmuldensee dem motivierten Wanderer. Während um den Pfannock Gräser und beweidete Flächen dominieren, sind es unterhalb des Rosennocks loses Geröll und dunkle Felsblöcke. Genau diese sind es auch, welche dem Nassbodensee seinen mystischen und geheimnisvollen Charakter verleihen.

 


Wanderung zum Nassbodensee:

Wer von hier den Wanderweg in Richtung Predigtstuhl nimmt, erkennt, dass sich der See in zwei Teile trennt. Einen inneren, tieferen Abschnitt und einen in seiner Wasserführung stark schwankenden, durch eine 30 cm hohe Felsstufe abgesetzten Uferbereich. Diese Besonderheit ist auch dafür verantwortlich, dass der See deutlich tiefer wirkt als seine gemessenen 3 Meter. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass sich manche einbilden, hier ein Seeungeheuer gesehen zu haben…

Hier geht's zur Detailbeschreibung der Route!


3. Der Brunnachsee.

Zugegeben, der Brunnachsee ist kein klassischer Bergsee und auch nicht natürlich entstanden. Doch was soll’s? Keine 5 Minuten von der Bergstation der Biosphärenparkbahn Brunnach erwartet uns hier ein Speicherbecken, welches mit seinen Liegen zum Verweilen und Genießen einlädt. Wenn man nun noch den Ausblick auf die Kaiserburg im Süden und den Rosennock im Norden hinzufügt, so hat man wahrlich ein rundes Paket für einen schönen Aufenthalt in den Bergen ohne beschwerlichen Aufstieg oder übermäßiger Anstrengung. Für alle Yogi-Fans findet man auch noch den liebevoll, in einem kleinen Wäldchen angelegten Mountain Yoga Trail im Osten des Brunnachsees.

In diesem Sinne, wünsche ich euch viel Spaß beim Entdecken der drei Bergseen.
Liebe Grüße,
Euer Alex

 

 

Instagram: alexanderpayer
Website: https://www.alex-payer.at/