Gast-Blog: Single-Trail-Paradies Kaiserburg

Für Profi-Snowboarder Alex Payer ist nach der Saison vor der Saison. Und sein Mountainbike ist bereits seit Wochen wieder aus dem Keller geräumt und gesattelt. Im nachfolgenden Blog-Beitrag teilt Alex seine Begeisterung für das Bikeparadies rund um die Bad Kleinkirchheimer Kaiserburgbahn und hat einen tollen Routenvorschlag für alle parat, die die sanften Nockberge auf zwei Rädern erkunden möchten.

Wer sich in Kärnten auf die Suche nach einem Berg für Mountainbiker macht, kommt an der Kaiserburg nicht vorbei. Europas längster Flow Country Trail hat die Bad Kleinkirchheimer Bergbahnen in den Nockbergen auch abseits der Skiwelt bekannter gemacht und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch was die Wenigsten wissen, das Bikegebiet rund um die Kaiserburg hat deutlich mehr zu bieten als die 15 flowigen Kilometer. Wenn man etwas Motivation für den ein oder anderen Höhenmeter mitbringt, so lässt sich die Kaiserburg in ein absolutes Mountainbikeparadies zwischen Flow und Single Trail verwandeln. Alles mit freundlicher Unterstützung der Kaiserburgbahn, um den Downhillspaß auch wirklich in den Vordergrund zu rücken.

 

Zwischen Bad Kleinkirchheim und Feld am See.

Am Fuße des Wöllanernocks endet die Kaiserburgbahn und genau hier beginnt das Trail-Abenteuer. Insgesamt umfasst das Trail-Netz hier 5 unabhängige Trails. Abgesehen vom Flow Country Trail handelt es sich bei allen anderen um so genannte „Shared Trails“. Das bedeutet, dass einem sowohl Wanderer wie auch der ein oder andere tierische Almbewohner begegnen können. Auch werden diese Single Trails nicht gesondert für Mountainbiker ausgebaut, sondern es handelt sich eben um klassische Single Trails, welche den wesentlichen Wanderwegen entsprechen. Ein gewisses Maß an fahrtechnischem Können wird daher empfohlen.

Die Trails.

Um sich bei Ausschilderungen gleich mal zurechtzufinden, ist es wichtig zu wissen, dass jeder Trail bei dem ein „T“ vor der Nummerierung steht, als Bike-Trail genutzt werden kann. Auch finden sich immer wieder Übersichtskarten im Gebiet, welche einem ein Gefühl für die Region vermitteln. Für alle die dennoch auf digital gestützte Karten nicht verzichten möchten, gibt es unter folgender interaktiven Map die einzelnen Trails auch eingezeichnet: BIKE-MAP.

Flow Country Trail – Teil 1.

Die Basis eines perfekten Bike-Tages bildet der Flow Country Trail. Hier kurvt man sich gemütlich ein und wärmt sich schon mal für die doch etwas ruppigeren Abschnitte auf. Nicht zu vergessen, der markante Steinbogen an der Kaiserburgbahn Bergstation bildet den Einstieg in das Trail-Abenteuer und zugleich den perfekten Instagram-Shot.

T8 „Rossalmhüttentrail“.

Ungefähr nach 3 Kilometern am Flow Country Trail biegt links ein etwas unscheinbarer, aber markierter Trail in Richtung Feldpannalm ab. Dies ist der Start von T8 und sogleich unser erster Single Trail. Tief eingeschnitten traversiert dieser Trail in Richtung Süden und fordert somit einiges an Lenkerkontrolle. Nach einer kleinen Brücke geht es mehr oder weniger flowig über Wiesen und kurze Steilstufen bis zur Alm. Aus meiner Sicht auf jeden Fall der landschaftlich schönste Abschnitt des Tages und auch technisch perfekt für den Beginn. Anschließend heißt‘s kurz „durchbeißen“, denn es geht hinauf in Richtung Maibrunnhütte.

Flow Country Trail – Teil 2.

Aller guter Dinge sind bekanntlich 2 oder doch 3? Kaum oben angekommen geht’s auch schon wieder auf den Flow Country Trail und über meinen Lieblingsabschnitt bis zur nächsten Kreuzung mit dem Maibrunnalmweg.

T9 „ Maibrunntrail“.

Die 120 Höhenmeter bis zum Maibrunntrail vergehen auf Grund des perfekten Untergrundes rasch und werden auch mit einem traumhaften Ausblick inklusive Gipfelkreuz belohnt. Nach einem kurzen Selfie geht’s dann auch schon wieder bergab und das in einem moderaten Gefälle aber mit einigen technischen Schlüsselstellen. Keine Sorge, gefährlich ist hier nichts und man kommt nach einigen Metern wieder zur Maibrunnhütte zurück. Hier lohnt sich nun ein kleiner Erfrischungsaufenthalt.

T1 „Alter Almweg-Trail“.

Nun geht’s auch schon in Richtung Finale oder besser gesagt in Richtung Feld am See. Wir fahren durch das markante Portal in Richtung Feldpannalm und finden kurz nach dieser (linker Hand) den Einstieg  - keine Sorge, dieser ist gut beschildert. Dieser Trail ist vom Schwierigkeitsgrad eher höher eingestuft - nämlich im oberen S2-Bereich angesiedelt. Die Schlüsselstellen lassen sich im Notfall jedoch alle auch mit tragendem Bike bewältigen und sind somit kein Hindernis. Was diesen Trail besonders macht, ist definitiv der lose Untergrund. Hier zollt der „alte“ Almweg den starken Niederschlägen der Region Tribut und ist deswegen als sehr steinig zu bezeichnen. Insgesamt sind knapp 3 Kilometer und 500 Höhenmeter auf diesem kompromisslosen Trail zu bewältigen und fordern dann doch einiges an Armkraft.

 

Am Ende des Trails findet man sich auf einer Asphaltstraße wieder und rollt mit einem grandiosen Ausblick in Richtung dem Ort Feld am See. Doch Vorsicht, nicht zu sehr in Erinnerungen schwelgen - denn beim Weg über Obertweng heißt’s rechtzeitig abbiegen um wieder zurück in Richtung Bad Kleinkirchheim zu kommen!

Fazit.

Knapp 2000 Höhenmeter Downhill, vier komplett unterschiedliche Trails zwischen Flow Country Trail und schwerem Single Trail machen die Kaiserburg zu dem perfekten Berg für jeden Mountainbiker. Egal ob Einsteiger oder erfahrener Biker, hier kann man sich langsam an die Welt des Mountainbikens herantasten oder aber richtig Gas geben.

Schönen Start in die Bike-Saison,

Euer Alex

 

Instagram: alexanderpayer

Website: www.alex-payer.at