Unsere neuen Powermaschinen. Investition in vier neue Pistengeräte

Der Winter steht schon in den Startlöchern und auch Frau Holle war bereits zu Besuch. Bis zum Saisonstart im Skigebiet Bad Kleinkirchheim sind es nur noch wenige Wochen – und dann heißt es wieder: Skifahren auf 103 bestens präparierten Pistenkilometern.

 

Um diesem Qualitätsanspruch auch weiterhin gerecht zu werden, haben wir in diesem Jahr in vier neue Pistengeräte investiert. Die neuen Modelle des Prinoth Leitwolf überzeugten uns mit einer noch effizienteren Arbeitsleistung. Aber wie funktioniert eine solche Pistenmaschine überhaupt? Worauf haben wir bei der Anschaffung ein besonderes Augenmerk gelegt? Und was passiert mit den ausrangierten Gefährten? Heute tauchen wir tiefer in die technische Materie unserer Pistenflotte ein.

Pistenraupe unboxing.

Mit einem großen Sattelschlepper kommen die neuen Pistengeräte im Skigebiet Bad Kleinkirchheim an. Betriebsbereit ist hier allerdings noch lange nichts, denn die vielen Einzelteile können erst vor Ort final zusammengebaut werden. Unsere Fuhrparkmechaniker Heinrich und Christian bekommen dazu Unterstützung von den Prinoth-Servicemitarbeiterinnen und -mitarbeitern, sowie zahlreichen Helferinnen und Helfern aus unseren Seilbahntechnik- und Pisten-Teams.

 

Gemeinsam kümmern sie sich zunächst um die Anbauteile der Raupe. Sie rollen die Laufwerke neben dem LKW aus, positionieren sie im exakten Abstand zueinander auf dem Boden und legen Schild und Fräse an der richtigen Stelle dazu.

 

Dann wird’s spannend: mithilfe des Krans heben sie den neuen 10-Tonner vom LKW und stellen ihn zentimetergenau auf die Laufwerke. Nach dem Spannen und Verschrauben der Laufwerke auf die Räder müssen Schild und Fräse ebenfalls montiert, die Hydraulikleitungen verbunden und alle Schrauben und Muttern fest angezogen werden.

 

Et voilá – nach circa drei Stunden gemeinsamer Arbeit ist das erste unserer neuen Kraftpakete bereit für den Einsatz. Selbstverständlich bekommen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch eine detaillierte Einschulung in alle Neu- und Eigenheiten des Pistengeräts.

Fakten: Unser neuer Prinoth Leitworf.

Für alle, die es noch genauer wissen wollen:

Marke: Prinoth
Modell: Leitwolf LT
Baujahr: 2023
Motor: Mercedes OM471 LA T5
Motorleistung: 530 PS / 390 kW
Drehmoment: 2.600 nm
Breite Fräse: 4,30 m (exkl. Winde) bzw. 4,60 m (exkl. Winde)
Gewicht: rd. 11 Tonnen (inkl. Ketten, Schild, Fräse)

Das 1x1 der Pistengeräte.

Oder auch: wie ein Pistengerät überhaupt funktioniert. In einem so großen Gefährt versteckt sich schließlich auch einiges an Technik:

Das Herzstück. Ein 530 PS starker Motor hilft dem Prinoth Leitwolf über die teils sehr steilen Hänge im Skigebiet auf und ab zu fahren. Wenn Du Dich also fragst, wie wir die Franz-Klammer-Weltcup Abfahrt präparieren: für unsere Powermaschine ein Kinderspiel.

 

Die Fortbewegung. Im Gegensatz zu einem Auto fährt die Pistenraupe auf zwei so genannten Laufwerken. Diese bestehen aus mehreren Stahl- bzw. Aluminiumstreben und einem stabilen Naturkautschukband. Über eine Tonne wiegt eine solche Konstruktion – aufgrund der großen Auflagefläche verteilt sich das Gewicht dabei gleichmäßig auf der Piste und hält das Pistengerät sicher auf Schnee und Eis.

Das Schild. Im Laufe eines Skitags muss die präparierte Piste einige Überfahrten aushalten. Dabei ist es ganz normal, dass sich viele größere und kleinere Hügel bilden. Mit dem großen hydraulisch gesteuerten Schild wird die Piste wieder geebnet und es sorgt für eine gleichmäßige Schneeverteilung. Und wird an anderer Stelle mehr Schnee benötigt, dann schiebt das Schild diesen mühelos dorthin.

 

Der Feinripp. Während die Laufwerke die Schneedecke unter sich aufreißen, sorgt eine elektronisch und hydraulisch gesteuerte Fräse dafür, dass der Schnee zerkleinert und mittels so genannten ‘Finisher-Lappen’ wieder geglättet wird. Dabei entstehen die typischen Rillen auf der Oberfläche, die wir als frisch präparierte Piste kennen.

 

Der Hochsitz. Auch in der modernen Fahrerkabine versteckt sich einiges an fortschrittlicher Technik, die maßgeblich zum intelligenten Schnee-Management in unserem Skigebiet beiträgt. Mittels GPS Messung kann unser Team beispielsweise die exakte Schneehöhe unter dem Pistengerät ermitteln und weiß entsprechend, wo noch Schnee fehlt bzw. nochmal nachgearbeitet werden muss.

Das Zugpferd. Drei der vier neuen Pistengeräte verfügen außerdem über eine Seilwinde. Diese ist notwendig, um die Pistenraupe auch in sehr steilem Gelände zu sichern. 1200 Meter Stahlseil, 4,5 Tonnen Zugkraft und eine Reihe automatisierter Vorgänge stecken in dieser neuesten Generation. So erkennt die Winde beispielsweise mittlerweile von selbst, mit welcher Kraft in welche Richtung gezogen werden muss und erleichtert uns damit im wahrsten Sinne des Wortes die Arbeit. Wie eine Seilwinde funktioniert liest du übrigens in unserem Blogartikel: 530 PS.

Wichtig: Trotz Absperrungen und Blinklichtern ist das Stahlseil der Seilwinde in der Nacht kaum erkennbar. Für den Menschen beutetet das Lebensgefahr. Auch dann, wenn das Pistengerät nicht in Sichtweite ist. Die Pistensperre zwischen 17.00 und 06.00 Uhr gilt es deshalb unbedingt einzuhalten!

 

Was unsere neue Flotte so alles kann.

Ein neues Modell bedeutet auch einige neue Features für die Arbeit im Skigebiet:

 

  • Zeit sparen. Besonders breite Fräswellen in Kombination mit dem leistungsstarken 530 PS Motor lassen den Schnee in kürzester Zeit verarbeiten und entsprechend mehr Fläche in kürzerer Zeit präparieren.
     
  • Grünere Power. Auch, wenn ein Pistengerät dieser Klasse im Moment noch nicht elektrisch betrieben werden kann, so versucht der Hersteller Prinoth seine Flotte so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Diverse Katalysatoren und Filter reduzieren die Emissionen auf ein Minimum und erfüllen weltweit die höchsten Emissionsstandards (Euromot Stage V). Zusätzlich zum Diesel kann auch mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden. Skigebiete können also zwischen mehreren Möglichkeiten wählen, um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren.
     
  • Alles im Blick. Das Prinoth Control Unit – also der Bordcomputer – speichert die individuellen Fahrzeugeinstellungen der Fahrerinnen und Fahrer – von der Sitzhöhe bis zu den digitalen Schnellzugriffen. Auf dem großen Touchscreen behalten sie auch bei Wind und Wetter alle Informationen rund um ihr Pistengerät und die Umgebung im Blick. Und wenn es doch mal sein muss, dann kann das Cockpit sogar auf beiden Seiten der Maschine verlassen werden.
     
  • Liegt gut in der Hand. Schild und Fräse des Pistengeräts werden mit einem komfortablen Joystick bedient. Im neuen Leitwolf ist dieser nun noch reaktionsfreudiger und erleichtert präziseres Arbeiten, auch bei gleichzeitiger Schild- und Fräsbewegung.
     

 

Wusstest Du? Der Leitwolf kann seine Fräse auf beiden Seiten um bis zu 45cm verschieben und dadurch noch spurtreuer und genauer arbeiten. Diesen so genannten Parallelverschub hat Prinoth sogar patentiert.

Und die vier alten Pistengeräte?

… die bekommen beim Produzenten Prinoth eine zweite Chance, werden generalüberholt und kommen anderweitig – zumeist in kleineren Skigebieten – wieder zum Einsatz. Manche dienen aber auch als Ersatzteilspender für andere Gerätschaften.

 

Puh, ganz schön viele technische Details, nicht wahr? Uns ist es jedoch wichtig, Dich auch über diese Themen zu informieren. Schließlich geht es uns darum, sinnvoll in die Entwicklung unseres Unternehmens, der Region und des Kärntner Tourismus zu investieren und auch weiterhin zukunftsorientiert Arbeitsplätze schaffen zu können.